Die Wahl des Boxerwelpen hängt zuerst von der Wahl des Züchters ab. Wenn Sie bisher noch nicht das Kapitel über den VDH-Züchter gelesen haben, holen Sie das bitte schnell nach.
Auskunft über alle anerkannten und in Deutschand zugelassenen Boxerzüchter finden Sie auf der Seite des BOXER-KLUB MÜNCHEN E.V., auf der Seite des IBC- Internationaler Boxerclub e.V. mit Sitz in Hamburg oder auf der Seite des VDH.
Dort erhalten Sie auch Auskunft über aktuelle Würfe.

Daran erkennen Sie einen verantwortungsvollen und seriösen Züchter

Selbst wenn Sie sich schon umfassend über die Rasse ihres künftigen Hundes informiert haben, bleibt noch eine wichtige Frage:
Woran – abgesehen vom VDH-Siegel – können Sie erkennen, ob ein Züchter wirklich seriös ist und ob sich die Anreise zu dem Anbieter überhaupt lohnt? Die folgenden Punkte können Ihnen dabei helfen und zeigen Ihnen außerdem, was Sie bei der Auswahl Ihres Hundes beachten sollten.

 

Der erste Eindruck

Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für den Boxerzüchter und seinen „Zwinger“. Das Haus/Areal sowie die Umgebung sollten einen sauberen und gepflegten Eindruck hinterlassen. Ist Ihnen der Züchter sympatisch? Sie lachen vielleicht, aber nur wenn Sie von Anfang an das Gefühl haben –hier bin ich richtig– dann halten Sie auch Kontakt zu ihm und rufen ihn gerne an um sich Hilfestellungen zu holen oder nur um zu erzählen wie es seinem -also Ihrem- Hund so geht.

Dunja van de Platohoeve mit S-Wurf, Spencers Mama

Ist die Boxermama auch anwesend?

Dürfen Sie die Welpen in ihrer alltäglichen Umgebung zusammen mit der Mutterhündin besuchen? Züchter, die die Boxerhündin nicht zeigen, haben etwas zu verbergen.
Welchen Eindruck macht die Hündin auf sie? Ist sie entspannt und neugierig, oder ängstlich und hektisch? Wie reagiert die Hündin auf den Züchter? Vertraut sie ihm und lässt sich von ihm beeinflussen?

 

Die Fragen des Züchters

Fragt der Züchter Sie ausgiebig nach Ihren Erfahrungen mit Hunden, Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Boxerwelpen, dann sollten Sie nicht irritiert sein. Ein guter Züchter interessiert sich dafür, an wen er einen Hund verkauft.
Grund zur Besorgnis besteht dagegen, wenn der Züchter keinerlei Interesse zeigt und keine derartigen Fragen stellt.

Rüde oder Hündin?

„Rüden schliessen sich nur dem Mann in der Familie an und sind schwerer zu erziehen, Hündinnen sind hoftreu und anhänglicher“. Haben Sie das auch schon mal gehört? Diese Verallgemeinerungen können Sie getrost vergessen, denn jeder Hund ist anders. Letztendlich wird die Wahl des Geschlechts wohl eher den eigenen Vorlieben und praktischen Erwägungen folgen.

Hündinnen werden 2 Mal im Jahr läufig und müssen in dieser Zeit unbedingt gut beaufsichtigt werden. Ausserdem verlieren sie kleine Tropfen Blut, was aber kein grosses Problem darstellt, da es dafür passende Hös´chen gibt.
Rüden finden läufige Hündinnen mehr als spannend. Es kann Ihnen passieren, dass Ihr Rüde draussen stundenlang mit einem Zungenkrampf, sabbernd und schnuppernd an einem Grashalm, verharrt und im Haus unkontrolliert rumjault wenn eine Hündin in der Nachbarschaft läufig ist. Auf den muss man natürlich auch aufpassen, dass er nicht ausbüxt.
Erziehen lassen sich beide Geschlechter geich gut.
Beachten müssen Sie m. E. nur noch einen Punkt: Ein Rüde der „in Brass“ ist (das ist hamburgisch und bedeutet „auf Krawall gebürstet“), weil er seinem Erzfeind Diego (Schäferhund des Nachbarn) begegnet, den halten Sie an der Leine aufgrund seines Gewichtes vieleicht doch etwas schwerer als eine Hündin. Rüden erreichen leicht die 40 kg-Marke, Hündinnen wohl maximal 30-32 kg.

Bitte wählen Sie keine Hündin, nur weil Sie meinen eine Hobbyzucht anfangen zu wollen!.

Spencer 4 Monate alt, Mallorca

Der passende Boxerwelpe

Ich persönlich habe meine Vorlieben und weiss genau wie mein Boxer aussehen soll und welches Geschlecht er hat.

Ich liebe gelbe Boxer (früher nannte man die Farbe auch hirschrot) mit weissem Nasenstrich, weisser Brust und weissen Pfoten/Stiefeln. Und es muss bei mir stets ein Rüde sein, weil es mir das „rüpelhafte“ so angetan hat…….

Wie sieht es bei Ihnen aus?

Generell sollten Sie die Geschlechterfrage bereits hinter sich haben, wenn Sie den Züchter anrufen und sich nach dem Wurf erkundigen. Wenn Sie dann den Wurf besuchen wird der Züchter Ihnen über jeden, für Sie in Frage kommenden Welpen, bereitwillig Auskunft geben. Die Stärken und Schwächen seiner Schützlinge kennt der Züchter sehr gut. Damit meine ich keine Mängel, sondern charakterliche Unterschiede. Ein „Macho“ ist meistens im Wurf (und das kann auch mal eine Hündin sein, die den Ton angibt). Dann ist da noch der Stärkste im Rudel, der sich ständig vordrängelt wenn es an der Milchquelle rund geht. Und einer ist immer etwas schüchtern und ruhger als andere.
Der verantwortungsvolle und seriöse Züchter wird Sie stets gut beraten und im Ernstfall auch wieder nach Hause schicken, wenn er letztendlich kein gutes Gefühl bei Ihnen hat und Ihnen keinen seiner Schützlinge anvertrauen würde. Das ist sein gutes Recht. Boxerzucht ist kein Geschäft, sondern reine Passion…..aus Liebe zur Rasse.

Mein Rat

Wenn Sie sich zum ersten mal einen Hund anschaffen und das ein Deutscher Boxer ist, dann nehmen Sie nicht den „Aufmüpfigsten“ im Rudel. Sie können sich viel besser auf diese Rasse einspielen, wenn Ihr neuer Freund entspannt und locker ist. Ein durchsetzungsstarker Welpe kann Ihnen bei inkonsequenter Erziehung als Halbstarker leicht über den Kopf wachsen.